Wie ich Euch bereits im April in meinem Beitrag „Bye Bye Citalopram“ geschrieben habe, habe ich meine Dosis von Antidepressiva reduziert. Heute möchte ich gerne kurz Bilanz über die vergangenen 5 Monate ziehen…
Langsam reduzieren
Da ich hoffe, irgendwann wieder ganz ohne Citalopram auszukommen, muss ich ja irgendwann anfangen. Mit der höheren Dosis war ich auf Dauer nicht so glücklich. Ich bin nämlich ein Mensch der am liebsten ganz auf Medikamente verzichtet. Aber leider geht das nicht immer. Bis ich jedoch eine Schmerztablette nehme, muss ich schon den Kopf unter dem Arm tragen.
Ich habe also über den Sommer meine Dosis von 30 mg auf 20 mg reduziert. Am liebsten wäre ich gleich noch weiter runter gegangen, aber das sollte man schon langsam angehen. Die ersten Tage war ich auch ziemlich, sagen wir mal unruhig. Ich habe mich irgendwie nervös gefühlt, ob das nur Einbildung war, weiß ich nicht. Aber es ging nach ein paar Tagen vorbei.
Die ersten Ausflüge
Natürlich war ich gespannt, ob es nun Rückschläge gibt. Aber es war alles wie auch mit der höheren Dosis. Klar bin ich vor Ausflügen oder der Fahrt in den Urlaub immer sehr angespannt und die Autofahrt strengt mich sehr an, aber ich habe alles gemeistert.
Nur einmal ging es mir an einem Wochenende sehr schlecht. Das hatte aber nichts mit der neuen Dosis zu tun. Ich war einfach mega schlecht drauf und wurde auch noch krank, dass war dann einfach Zuviel und ich wollte einfach nur nach Hause.
Online-Apotheke
Ich habe mich nun wieder mit den Rezepten für meine Medikamente eingedeckt. Normalerweise löse ich diese immer in der nächsten Apotheke ein. Durch Zufall bin ich aber auf ein Angebot der Shop-Apotheke gekommen, das ich nun mal testen werde. Zum einen gibt es dort 10% oder 5€ Neukundenrabatt. Was ich aber viel interessanter finde, ist der Rezeptbonus in Höhe von 2,50€ pro Packung. Da ich immer versuche „Gutes“ zu tun und vor allem Kinder zu unterstützen, finde ich etwas anderes aber noch viel schöner. Für jedes Rezept werden 0,50€ an den Verein Herzenswünsche e.V. gespendet, der schwer erkrankte Kinder und Jugendliche unterstützt. Das werde ich mal testen.
Endlich wieder mehr Elan
Ich war früher immer am liebsten zu Hause und total träge. Wenn wir mal weg gegangen sind, war das eine Ausnahme und dann auch nur dahin, wo ich schon Mal war. Mittlerweile ist das anders. Über den Sommer habe ich sogar eine Kneipentour organisiert. Wir sind jede Woche, mit Freunden, in ein anderes Restaurant zum Essen gegangen. Es war total schön, neue Orte kennen zu lernen und mit den Freunden was zu machen. Ich war sogar auf einer Gartenparty meiner Freundin und einigen Feiern. Klar bin ich immer noch am Anfang innerlich angespannt und oftmals kostet es mich Überwindung. Aber ich will wieder raus und was erleben.
Blutarmut
Zwischendurch hatte ich wieder eine Zeit, in der ich am liebsten nur geschlafen hätte. Dann war ich aber mal beim Arzt. Das alleine ist schon ungewöhnlich, denn der hat mich teilweise monatelang nicht gesehen. Die Müdigkeit kommt von einer Blutarmut und einem Eisenmangel. Seitdem ich dafür Medikamente nehme, ist es aber schon besser geworden. Die letzten Blutwerte waren schon besser. Bald ist die nächste Kontrolle.
Mein Kampf
Wenn Euch interessiert, wie mein Kampf gegen die Angst in den letzten Monaten verlaufen ist, könnt Ihr gerne mal in meinen Beiträgen dazu stöbern.
Ich hoffe es geht weiter Berg auf. Im Frühjahr habe ich fest eine weitere Reduzierung geplant. Drückt mir die Daumen, dass das klappt.
Ich wüsche Euch, dass es Euch immer gut geht.
Eure Plaudertasche
Wie unfair ist das denn? Da kriegst du einfach andere Medikamente? Und währenddessen fallen depressive Fabeltiere mit ähnlichen Problemen rum und brauchen ewig, um überhaupt mal irgendwas zu kriegen. Sowohl einen Gehirnwartungsexperten als auch irgendwas gegen die §?!!“-Panik.
Aber es ist doch echt ein Kreuz, oder? Ständig muß man sich dafür entschuldigen, daß man jetzt gerade nicht so funktionieren kann, wie der Rest der Gesellschaft das so für normal hält. Wir sollten alle viel mehr darüber bloggen 🙂
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Es darf auf jeden Fall kein Tabuthema sein. Mir hilft es sehr darüber zu schreiben und sprechen.
Wünsche Dir alles Gute.🍀
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Dir auch 🙂
Mir geht es da ganz ähnlich. Irgendwie dachte ich ewig lang, daß ich mir da selber Probleme mache oder zuviel rumweine oder das alles übertreibe oder…
Rauszufinden, daß es anderen irgendwie auch „seltsam“ geht, war durchaus schon mal erleichternd.
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