Valentinstag – Tag der Herausforderung

Klar ist der Valentinstag, der Tag der Liebenden. Bei uns wird er aber nicht groß gefeiert oder Geschenke geschenkt. Wir zeigen uns auch so, dass wir uns lieben. Trotzdem ist dieser Tag ein besonderer für mich gewesen. Ich bin auf meinem Weg aus der Angst wieder ein Stück weiter gekommen …..Mein Mann ist morgens erstmal ganz normal zur Arbeit gegangen, hat sich aber ab 10 Uhr frei genommen, da ich einen Arzttermin hatte. Warum er sich dafür frei nimmt? Weil ich mich immer noch nicht traue ganz alleine zum Arzt zu gehen. Das Warten macht mich eh schon wahnsinnig und wenn ich alleine bin, ist es noch viel schlimmer. Ein Glück habe ich einen ganz lieben Mann, der mich bei Arztbesuchen begleitet und mir zur Seite steht. Zum Hausarzt gehe ich auch schon alleine, aber diesmal war es der Termin bei meiner Psychiaterin.

Er kam dann also von der Arbeit nach Hause und wir haben uns gemeinsam auf den Weg in die Stadt gemacht. Das alleine ist schon eine Aufgabe für mich, da ich die Innenstadt seit meiner Angststörung meide. Früher war ich mehrmals in der Woche zum Bummeln in der Stadt, jetzt höchstens einmal im Jahr und dann auch nur bei Karstadt. Die kleinen Geschäfte und den Wochenmarkt kenne ich gar nicht mehr und das fehlt mir schon.

Wir haben geparkt und sind in die Arztpraxis. Dann hieß es erstmal Warten. Über eine halbe Stunde, die mir wie eine Ewigkeit vorkam. Denn Warten kann ich so gar nicht, schon gar nicht, wenn ich das Gefühl habe nicht weg zu können. An roten Ampeln oder im Stau ist das ganz schrecklich. Ich hatte mir zur Ablenkung schon meinen Kindle mitgenommen und habe etwas gelesen. Beim Lesen habe ich Atemübungen gemacht und diese Kombi hat mir geholfen ruhiger zu werden.

Als ich dann dran kam und mich mit der Ärztin unterhalten habe, war die ganze Aufregung wie weggeblasen. Wir haben uns über meine Fortschritte in den letzten Monaten unterhalten. Ich habe ihr erzählt, dass ich mittlerweile wieder mehr unternehme, gerne mit Freunden Essen gehe und auch wieder auf Geburtstage gehe. In den Urlaub fahren ging eine ganze Zeit lang auch nicht mehr, doch auch das habe ich im letzten Jahr öfters gemacht. Ich bin so froh darüber, das ich wieder etwas mehr am Leben der Familie teilhaben kann. Sie war auch ganz angetan von meinen Fortschritten.

Dann habe ich ihr noch von meiner ehrenamtlichen Arbeit erzählt. Davon das ich mittlerweile im Vorstand der Feuerwehr bin und dort viel mitarbeite. Außerdem habe ich ihr von meinem eigenen Projekt der Givebox erzählt, die ich im letzten Jahr ins Leben gerufen habe. Sie hat schon davon gehört und findet die Idee der Tauschbörse am Straßenrand super. Durch dieses Projekt habe ich sehr viele nette Leute kennengelernt. Und es ließ sich auch nicht vermeiden, dass ich dadurch etwas mehr in der Öffentlichkeit stehe und das mag ich eigentlich gar nicht. Aber was tut man nicht alles, wenn man von einer Sache überzeugt ist. Ich musste mehrere Zeitungsinterviews geben, ein Radiointerview und als letztes auch noch eins fürs Fernsehen. Zusätzlich habe ich noch ein Konzert zugunsten der Obdachlosenhilfe organisiert. Das alles konnte meine Ärztin gar nicht glauben. Leider sind meine Panikattacken noch nicht ganz weg, aber ich kann viel besser damit umgehen. Aber das wichtigste ist, ich habe wieder Freude am Leben und Aufgaben die mir Spaß machen.

Wir haben dann vereinbart, dass ich im Frühjahr meine Medikamentendosis reduzieren kann. Das wünsche ich mir schon die ganze Zeit und bin voller Zuversicht das es klappt. Der Arztbesuch hat mich voll gepusht, so dass ich danach am liebsten Bäume ausgerissen hätte. Deshalb sind wir dann noch zu Karstadt essen gegangen. Bei Karstadt fühle ich mich immer Wohl und das ist mittlerweile kein Problem mehr für mich. Da dann aber noch Mieter angerufen haben, dass das Fernsehkabel kaputt ist, haben wir meinen sicheren Karstadt verlassen.

Wir sind dann noch zu Saturn und auch das hat super geklappt, also wollte ich mehr. Wir haben dann ein günstiges Handy gekauft und mir zur Aufgabe gemacht, einmal ans andere Ende der Einkaufsstraße zu laufen. Dort war Wochenmarkt und ein guter Freund hat dort einen Blumenstand und leider ein kaputtes Handy. Wir wollten ihn mit einem neuen Handy zum Valentinstag überraschen. Je weiter wir uns von Karstadt entfernt haben, desto übler wurde mir, aber ich wollte das nun endlich schaffen. Unterwegs habe ich dann viele neue Geschäfte gesehen und wurde immer lockerer. Ich habe mich gefreut, wie ein Honigkuchenpferd, als wir am Markt ankamen und das Handy überreichen konnten. Als Belohnung habe ich mir dann noch einen Strauß Tulpen gekauft.

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Auf der anderen Straßenseite lief ein Mann mit einem total süßen Hundewelpen. Den haben wir dann auch noch angesprochen und ich habe mit dem Welpen gekuschelt. Seitdem ich einen eigenen Hund habe, habe ich keine Angst mehr von Hunden und bin zu einem richtigen Hundemensch geworden. Mein Hund gibt mir sehr viel Kraft.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen Korb bin Frühlingsblumen gekauft und sind wieder zurück zum Parkhaus. Ich war einfach nur überglücklich und total aufgedreht.

Zu Hause angekommen haben wir uns die Fellnase geschnappt und noch eine Riesenrunde durchs Feld gedreht.

Mein Mann konnte es aber trotzdem nicht lassen und hat mir was ganz Besonderes geschenkt. Er hat mir eine Sitzbank selbst gebaut. Ich liege ihm schon lange in den Ohren, dass er mal etwas aus Paletten bauen könnte, deshalb freue ich mich riesig über die Überraschung. Ich glaube er wurde nun infiziert.

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Ich habe ihm auch was persönliches Geschenk. Mein trage schon seit Jahren meinen Ehering nicht mehr, weil er mir zu eng ist. Nachdem ich nun durch meine Ernährungsumstellung abgenommen habe, passt er mir wieder und ich trage ihn seit heute wieder. Das war auch eine super Überraschung für ihn.

Und wie war Euer Valentinstag?

Freya

Autor: Die Plaudertasche

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12 thoughts

  1. Ein toller Valentinstag. Gratuliere zu deinen kleinen Erfolgen. Den Strauß Tulpen hast du dir verdient, auch wenn du ihn selbst gekauft hast. Belohnungen müssen sein.
    Gratulation auch an deinen Mann für das Meisterstück! Sofas kann ich mir für unsere Haus auch noch gut vorstellen 🙂
    Liebe Grüße,
    Yvonne

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