Neben meinem Alltag als Hausfrau und Mutter, habe ich seit 2010 auch noch eine eigene Firma. Bis dahin habe ich meine Oma gepflegt und hatte neben meinen eigenen Kindern auch immer Tageskinder. Die Arbeit mit den Kindern hat mir immer sehr viel Freude bereitet und sie waren für mich fast wie eigene Kinder. Auch wenn ich sie heute manchmal wieder sehe, ist es immer etwas Besonderes. Gelernt habe ich eigentlich mal eine Bürojob, das Wissen kann ich heute in der eigenen Firma gut gebrauchen, aber mehr Freude und Erfüllung habe ich bei der Arbeit mit den Kindern. Jetzt habe ich noch in meinem Ehrenamt mit Kindern zu tun.
Als ich damals 2010 mit meiner Tochter schwanger war, musste meine Oma ins Krankenhaus wegen einer Bypass-Operation am Bein. Ich muss dazu sagen, dass meine Oma und ich uns immer sehr nah standen und wir auch zusammen auf einem Hof gewohnt haben. Leider ging bei der OP etwas schief und ihr musste das Bein amputiert werden. An diesem Tag ist für mich eine Welt zusammengebrochen, weil mir klar wurde, dass sie nun gepflegt werden muss und ich auch noch schwanger war. So kam es dann auch. Aber ein Pflegeheim kam für uns nicht in Frage. Meine Oma war immer für mich da, also wollte ich auch für sie da sein, wenn es ihr nicht gut geht. Ich habe sie 10 Jahre zu Hause gepflegt, was mich oft Nerven und Kraft gekostet hat. Ich wurde damals nochmal schwanger und habe mein 3. Kind bekommen. In dieser Zeit haben mir dann Pfleger und mein Mann geholfen. Die Freundin meine Oma hat auch mit bei ihr gewohnt und geholfen so gut es ging. Es war eine anstrengende Zeit, die mich viel Kraft gekostet hat, aber auch eine schöne Zeit. Wenn man einen Menschen bis zum Tod begleiten und für ihn da sein kann, hat das auch etwas Schönes. Nachdem meine Oma von uns gegangen ist, habe ich ihre Freundin noch gepflegt. Man muss dazu sagen, das diese seit ihrem 16 Lebensjahr auf dem Hof gewohnt hat und einfach zur Familie gehört hat. Als sie auch nicht mehr da war und das Haus der beiden leer stand hat mir eine Aufgabe gefehlt.
So kam es, dass wir das Haus meiner Oma nach und nach umgebaut haben und nun Fremdenzimmer in dem Haus sind. Meine neue Aufgabe. Ich hatte zeitweise überlegt, wieder im Büro arbeiten zu gehen, in meinem eigentlichen Beruf, aber durch die Belastungen der letzten Jahre habe ich eine Angststörung entwickelt, durch die es mir zeitweise kaum möglich war das Haus zu verlassen. Deshalb fand ich die Idee mit den Fremdenzimmer natürlich super. Ich habe eine Beschäftigung, ständig Kontakt zu Menschen und finanziere damit unser Leben. Die Arbeit macht mir auch bis heute Spaß und man erlebt manchmal die verrücktesten Sachen. Unsere Freunde sagen schon immer, wir könnten davon bald ein Buch schreiben. Jetzt werden diese Erlebnisse mit in diesen Blog einfließen.
Wenn Euch irgendetwas besonders interessiert, könnt ihr mich gerne fragen.
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