Wir alle können wie Sankt Martin sein

Heute am 11.11. ist bekanntlich Sankt Martin. Überall im Land ziehen Kinder mit Ihren selbstgebastelten Laternen singend durch die Strassen. Mit diesen Martinsumzügen, die oft an einem Martinsfeuer enden, erinnern wir an den Heiligen Martin von Tours. Er wurde berühmt durch die folgende Legende:

Es war in einer sehr kalten Nacht. Überall lag hoher Schnee und Eiszapfen hingen von den Bäumen. Der römische Soldat Martin ritt auf seinem Pferde an einem vor Kälte zitternden Bettler heran. Der arme Mann saß im Schnee und hatte keine warme Kleidung. Der Bettler sah zu Martin auf und flehte um Hilfe. Voll von Mitleid teilte Sankt Martin mit seinem Schwert seinen wärmenden Umhang. Die eine Hälfte überließ Martin dem armen frierenden Mann und rettete ihn damit vor dem Tod. Als der Bettler sich bedanken wollte, ritt Martin mit seinem Teil des Umhangs davon.

Es gibt heute noch etliche Traditionen rund um den Martinstag. Einige möchte ich euch hier gerne kurz vorstellen:

Martinsgans

Ein Brauch ist heute noch das Martinsgansessen. Traditionell wird die Gans mit Rotkohl und Kartoffel- oder Semmelknödeln gegessen.

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Sankt-Martins-Umzug

Bei diesen Umzügen ziehen Kinder, mit ihren gebastelten Laternen singend durch die Strassen. Besonders schön ist dies, wenn sie von einem Pferd und einem Reiter mit rotem Mantel begleitet werden, der den heiligen Sankt Martin darstellt. Oftmals enden diese Umzüge dann, bei einem gemütlichen Martinsfeuer, bei dem es gerne einen Weckmann oder Stutenkerl zu essen gibt.

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Martinssingen

Das Singen ist meist mit dem Umzug verbunden oder es wird auch am Feuer gemeinsam gesungen. Gesungen wird traditionell das Martinslied, davon meist nur die ersten 4 Strophen, das Lied hat aber  Strophen:

1. Strophe

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind
sein Ross, das trug ihn fort geschwind
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut
Sein Mantel deckt ihn warm und gut

2. Strophe

Im Schnee saß, im Schnee saß, im Schnee, da saß ein armer Mann
hatt‘ Kleider nicht, hatt‘ Lumpen an
Oh, helft mir doch in meiner Not
Sonst ist der bittre Frost mein Tod

3. Strophe

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin zog die Zügel an
Sein Ross stand still beim armen Mann
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt
den warmen Mantel unverweilt

4. Strophe

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin gab den halben still
der Bettler rasch ihm danken will. Sankt Martin aber ritt in Eil hinweg mit seinem Mantelteil.

5. Strophe

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin legt sich müd‘ zur Ruh
da tritt im Traum der Herr dazu
Er trägt des Mantels Stück als Kleid
sein Antlitz strahlet Lieblichkeit

6. Strophe

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin sieht ihn staunend an,
der Herr zeigt ihm die Wege an
Er führt in seine Kirch‘ ihn ein,
und Martin will sein Jünger sein

7. Strophe

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin wurde Priester gar
und diente fromm an dem Altar
Das ziert ihn wohl bis an das Grab,
zuletzt trug er den Bischofsstab

8. Strophe

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin, o du Gottesmann,
nun höre unser Flehen an
O bitt‘ für uns in dieser Zeit
und führe uns zur Seligkeit

Weitere Bräuche am 11.11. sind:

Ende des bäuerlichen Arbeitsjahres

Beginn der 40tägigen vorweihnachtlichen Fastenzeit

Karnevalsbeginn

Jetzt fragt ihr euch vielleicht, was das alles mit meiner Überschrift „Wir alle können wie Sankt Martin sein“ zu tun hat?

Ich denke wir alle können etwas dazu beitragen, das es anderen besser geht oder ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ich selbst freue mich immer, wenn ich anderen eine Freude machen kann. Natürlich sollt ihr nicht euer letzten Hemd geben, aber oftmals sind es die Kleinigkeiten, die dann Zusammen etwas großes bewirken.

Einige haben vielleicht schon meinen Beitrag „Warmer Winter für Obdachlose gelesen„. An diesem Tag ist mir gar nicht aufgefallen, wie ähnlich diese Aktion doch Sankt Martin ist. Das Konzert fand ich sehr emotional, da ich nie erwartet hätte, das so viele Menschen sich beteiligen, zusammen singen und einigen Obdachlosen neue Schlafsäcke ermöglichen, damit diese nicht frieren oder schlimmstenfalls erfrieren.

Das zweite soziale Projekt, bei dem wir nicht nur sinnbildlich, sondern tatsächlich unseren Mantel teilen können, ist eine Givebox.

Der Grundgedanke dieser Einrichtung ist das Teilen!In der Givebox kann jeder ungenutzte Dinge verschenken. Es ist sozusagen eine Tauschbörse am Straßenrand.
Gut erhaltene Dinge jeglicher Art, die man selbst nicht mehr braucht, können dort abgelegt werden, um dann von anderen genommen und weiter genutzt zu werden.
Es muss nicht immer Geld ausgegeben werden, um tolle Sachen zu finden.

In vielen Städten funktionieren solche Giveboxen nach dem Prinzip „Geben und Nehmen“ schon sehr gut. Das Prinzip ist einfach: Jeder kann hier Überflüssiges abgeben und damit jemand Anderem eine Freude bereiten.

Der Keller ist leer, das Gewissen rein.

Jeder ist herzlich eingeladen mitzumachen.

Ich habe eine solche Givebox in meiner Stadt ins Leben gerufen und freue mich immer, das es so gut läuft. Es findet ein reger Austausch statt und für mich gibt es nichts Schöneres, als die strahlenden Augen der Menschen, die dort etwas für sich finden, was sie sich nicht hätten leisten können. Besonders stolz bin ich darauf, das ich als Einzelkämpferin angefangen habe und mittlerweile ganz viele liebe Menschen, die ich vorher nicht kannte, das Projekt unterstützen.

Ich wurde schon gebeten, über meine Givebox einen Beitrag zu machen. Das werde ich auch gerne noch tun, aber dauert wohl noch ein paar Tage.

Mit diesem Beitrag wollte ich euch zeigen, dass wir alle ein Sankt Martin sein können, wenn wir wollen. Ausserdem bin ich ein Fan von Traditionen und Bräuchen. Dazu läuft zur Zeit auch eine Blogparade bei Altmühltaltipps, an der ich mit diesem Beitrag gerne teilnehmen möchte.

Ausserdem nimmt dieser Beitrag beim sonntagsglück und bei sonntagsfreude teil.

Habt ihr auch schon ähnliches getan wie er?

Welche Tradition rund um den 11.11. gibt es in eurer Gegend?

Was macht ihr am 11.11.?

00freya

Autor: Die Plaudertasche

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